Botulismus vermeiden

Botulismuskeime sind wahnsinnig giftig und wirken schon in Dosen von 100.000.000tel g! Vergiftungen sind zu großen Prozentsätzen tödlich!

Botulismuskeime, die in der Erde und im Tränkwasser oft vorkommen, finden in schlecht gemachten Silageballen gute Wachstumsbedingungen. Sorgfältig hergestellte Silage stellt allerdings kaum ein erhöhtes Risiko für Pferde dar.

Folgende Punkte sind zu kontrollieren:

1. Gras nur 10 cm über dem Boden schneiden (Bierflaschenhöhe!) und Wender so einstellen, dass so wenig wie möglich Erde in die Silage gerät. Wer es ganz genau wissen will, der schickt eine kleine Silageprobe zur LUFA (s. Anschrift in den Hilfetexten) und bittet um die Rohaschegehalte. Diese sollten nicht über 7% sein!

2. Tote Tiere dürfen keinesweg im Ballen sein. Wenn doch, sofort den ganzen Ballen entsorgen!

3. Botulismuskeime werden inaktiviert, wenn die Silage ausreichend sauer (Kleiner pH 4,5)ist. Mit einem Teststreifen oder besser einer Testflüssigkeit (pH- Reaktion) kann man jederzeit für geringe Kosten (ca. 3 – 5 EUR)und innerhalb weniger Minuten feststellen, ob der Silageballen ausreichend sauer ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der beprobt jeden neuen Ballen vor der Fütterung. Das sind kaum fünf Minuten zusätzliche Arbeit und Kosten von wenigen Cent, die sich unbedingt auszahlen, denn 50% der mit Botulismus infizierten Pferde werden im Vergiftungsfall sterben!

4. Nach Ansicht von Fachleuten gibt es bei guter Silage kein erhöhtes Botulismusrisiko. Auch im Heu können sich übrigens Butolismuskeime vermehren, ebenso in Gräben, in die z.B. tote Tiere gefallen sind.

5. Die Silage sollte keinesfalls zu trocken sein, denn dann siliert das Futter nicht rasch genug. Heulage sollte maximal 50% Trockenmasse enthalten.

Genauere Hinweise zur pH- Wertmessung und zur Feststellung der Trockenmasse im Fachbuch:

Dietbert Arnold: Pferdewirtprüfung Bd.2 -nachhaltige Fütterung-, BOD, Norderstedt 2010

 

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