Magengeschwüre ohne Ende!

Organe Pferd 017
Wenn der relativ kleine Magen des Pferdes mit Kraftfutter überfordert wird, sind Magengeschwüre ziemlich sicher. Pferde sind von ihrer Anatomie und Physiologie der Verdauungsorgane her Raufutter- und Dauerfresser. Übliche Kraftfuttermengen überfordern das Verdauungssystem der Pferde sehr schnell.

50% der Fohlen, 60% der Sportpferde und fast alle Rennpferde haben Magengeschwüre. Die Ursache ist leicht gefunden: Zu viel Kraftfutter!

Fohlen werden mit Kraftfutter mastig aufgezogen, sehen zwar älter aus, sind aber Magenpatienten. Sportpferde werden mit viel zu großen Mengen Kraftfutter versorgt, weil ihre Reiter/innen glauben, die ganz großen Leistungen vollbracht zu haben und Rennpferde werden auch heute noch fast überall mit 5 – 6 kg Kraftfutter krank gefüttert.

Dabei müssen die Magengeschwüre nicht sein, wenn wir alle unsere Pferde nur tiergerecht füttern würden und uns nicht ständig von der Futtermittelindustrie ein schlechtes Gewissen einreden ließen.

Die Zeitschrift St. Georg berichtet zwar umfangreich in seiner Ausgabe 9/2013 über die Magengeschwürproblematik, nennt aber nicht tiergerechte Kraftfuttermengen, sondern beschreibt Seitenweise Tipps, wie mit Homöopathie, Bachblüten, Schüsslersalzen, Kräutern das Magenelend gelindert werden kann. Und mit der Überschrift „Der Segen aus der Krippe“ haben dann die üblichen Futtermittelfirmen, also ihre Anzeigenkunden, die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.

Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Mit dem Fütterungskonzept von WINration können nahezu alle Magenprobleme vermieden werden:

  1. Täglich mindestens 2 kg Heu je 100 kg Lebendmasse
  2. Pferde in Erhaltung und leichter Arbeit (1 Mal am Tag leicht nass an Hals und Brust) benötigen kein Kraftfutter! Das gilt auch für Sportpferde und für professionelle Ställe.
  3. Pferde mit mittlerer Arbeit ( 2 Mal am Tag leicht nass an Hals und Brust oder 1 Mal am Tag nass an Hals und Rumpf) benötigen bei 600 kg Lebendmasse 3 x 300 g Kraftfutter, welches aus 300 g Hafer und 10% Öl sowie einem Eßlöffel Futterkalk gemischt wurde.
  4. Pferde (600 kg LM) mit schwerer Arbeit (mehrstündige Arbeit, bei der die Pferde schwitzen) erhalten Hafer, 10% Öl sowie zwei Eßlöffel Futterkalk,  3 x 600 g bis maximal 3 x 900 g. Letztere Menge ist der absolute Grenzwert!
  5. Wenn die Pferde kein weiteres Frischfutter (Gras, Silage, usw.) bekommen, dann sind für ein Großpferd 3 Möhren oder Äpfel für die Vit. A- Versorgung notwendig.
  6. Das eigene Kraftfutter kann anstelle von Hafer + 10% Öl auch aus
  • 50% Hafer + 50% Gerste + 10% Öl oder
  • 33% Hafer + 33% Gerste + 33% Bruchmais (bzw. Maisflocken) gemischt werden.

Die Wirkung von jeglichen Zaubermitteln und seien sie noch so schön aus der Natur, ist völlig unerforscht und meist wirkungslos. Wie viel Kamille wollen Sie den hineintun in ein 600 kg Pferd, damit die Wirkung überhaupt möglich sein sollte?

So einfach können Pferde optimal gefüttert werden und magengesund bleiben. Obendrein ist diese tiergerechte Fütterung noch die preiswürdigste. Da können die Futtermittelvertreter reden was sie wollen… .

Wie geht Ihr mit WINration an die Rationsberechnung?

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Komfortable und industrieunabhängige Rationsberechnung am Computer. Sicherheit und Qualität aus dem FNverlag.

Ganz einfach:

  1. Leistung und Lebendmasse eingeben
  2. Erst das Grundfutter (2 kg Heu je 100 kg Lebendmasse oder bei Weidehaltung 8 kg Gras je 100 kg Lebendmasse eingeben.
  3. Ab mittlerer Arbeit erst Kraftfutter (Menge s.oben) und 10% Pflanzenöl eintragen.
  4. Kalk- und Salzbedarf wird automatisch addiert, wenn nötig. Bitte bei den Futtermitteln vorher nicht vergessen, die Region in Deutschland einzutragen, sonst stimmt der Salzbedarf nicht.
  5. 1 kg Möhren eingeben, wenn sonst kein Frischfutter gegeben wird. Silage ist Frischfutter, enthält nämlich Vit. A.

Und wo könnt Ihr das ganze noch einmal nachlesen? Na, hier:

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