Jetzt im Frühherbst ist Weidepflege- Zeit

Wenn die Weide trittfest ist, dürfen die Pferde im Winter ruhig auf die Weide. Aber nur dann. Von November bis April gehören die Pferde auf den Paddock. Die Weide wird es Ihnen danken.

Grundsätzlich wäre eine Dauerbeweidung rund um das Jahr für Pferde wünschenswert, in unserem Klima aber ist dies für das Dauergrünland aber leider eine zu große Belastung. Jeder Pferdehalter muss einen Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Pferde und den Ansprüchen des Grünlandes eingehen.

Grundsätzlich gilt, dass ein Durchtreten der Grasnarbe unter allen Umständen vermieden werden sollte, denn an diesen Stellen siedeln sich meist als erstes unerwünschte Kräuter an, wie z.B. des toxisch wirkende Jacob- Kreuzkraut. Über Ertragsverluste soll hier gar nicht diskutiert werden.

Da es im Sommer regional sehr feucht war, sind vielerorts ernstzunehmende Trittschäden in den Pferdeweiden zu beobachten. Jetzt ist es noch möglich diese Stellen durch Nachsaat zu sanieren. Nur so kann die Besiedlung der unerwünschten, z.T. giftiger Kräuter, vermieden werden.

Zur herbstlichen Weidepflege gehört neben den Reparatursaaten auch das gleichmäßige Abmähen/ Mulchen der gesamten Weide. Dabei solltet Ihr darauf achten, dass Eure Pferde jetzt bei reduziertem Futterangebot das Gras nicht zu kurz abnagen. Die Ideallänge zur Überwinterung der Weide ist 8 – 10 cm. Ist das Gras kürzer, können die Wachtstumszonen der Gräser verfrieren.

Auf Stickstoffdüngungen solltet Ihr jetzt verzichten, denn die Pflanzen speicher in ihren Blättern mehr Wasser und sind somit krankheitsanfälliger und durch Frostschäden bedroht. Allenfalls nach einer Bodenprobe kann eine Kaliumgabe sinnvoll sein, denn dieser Nährstoff reguliert den Wassergehalt der Pflanze.

Bereits im Herbst könnt Ihr eine Bodenprobe nehmen. Mindestens 30 Einstiche (besser mehr) in 10cm Tiefe einsammeln, mischen und an die LUFA senden. Ausreichend ist eine Grunduntersuchung (P, K, Mg, pH). Euch liegt dann die Empfehlung für die notwendige Düngung im zeitigen Frühjahr vor.

Und denkt immer daran, dass eine Beweidung zwischen durchschnittlich November bis April in unseren humiden Breitengraden fast immer zu lasten der Weide geht. In dieser Zeit sind die Pferde auf einem Sandpaddock einfach besser aufgehoben.

Trittschäden im Grünland sanieren!

Grünlandsaat
Die ständige Sanierung der Grasnarbe ist oft die einzige Möglichkeit, die Ansiedlung von Jacobs- Kreuz- Kraut zu verhindern.

Wenn es demnächst wärmer wird, sollten Trittschäden im Grünland durch Einsaat einer Grünland- Reparaturmischung unbedingt saniert werden. Nur so wird die Grasnarbe geschlossen. Die ist deshalb so wichtig, damit an den kahlen Stellen keine unerwünschten Kräutersamen keimen und ansiedeln können. Eine geschlossene Grasnarbe ist die wirksamste Maßnahme, das giftige Jacobs- Kreuz- Kraut zu bekämpfen.

Da Gräser schneller wachsen als Kräuter, verhindert eine intakte Grasnarbe wirksam die Ausbreitung von unerwünschten Kräutern. Pflanzenschutz ohne Gifteinsatz!

Bei der Reparatursaat im Grünland ist zu beachten, dass Grassamen zu den sog. Lichtkeimern gehört: Der Boden wird z.B. mit einer Metallharke aufgeraut, der Samen aufgestreut und lediglich festgetreten. Größere, lückige Weiden lässt man besser von einem Lohnunternehmen oder einem Maschinenring maschinell schlitzsäen. Die ausgebrachte Grassaat benötigt Bodenfeuchtigkeit. Bei Trockenheit muss gewässert werden.