Wie erkennt man/frau eine gute Silage?

Eine handwerklich gut gemachte Silage erkennt man/frau leicht an folgenden Details:

  • 8 – 12 Wicklungen
  • 50% Folienüberdeckung
  • Lagerung auf Stirnseite
  • keinerlei (!!!!!) Beschädigungen der Folie
  • pH kleiner 5
  • helle Folie
  • max. 50% TM
  • Schutz der Folie vor Tierschaden (Vogelschutznetz, Lagerung auf Beton, Kies o.ä. )
  • max. 3 Ballen hoch gestapelt (bei Pferdesilage)
  • Zwischenabstand der Ballen  10 cm
  • Schnitthöhe 8 – 10 cm, nicht tiefer!
  • maximal 3tägige Lagerung nach Öffnung
  • maximaler Pressdruck bei der Ballenformung
  • regelmäßig gewartetes Ballenwickelgerät

Diese Indizien lassen darauf schließen, dass ein Landwirt sein Handwerk versteht, professionell arbeitet und somit die besten Voraussetzungen bietet, gute Silage abzuliefern.

Übrigens: Eine fachgerecht hergestellte Silage ist nicht mit einem höheren Fütterungsrisiko verbunden und ist eine gute Alternative zu Heu.

Silage im Offenstall

Liebes Win-Team,
ich werde mit meinem dünnen VA und meiner etwas fülligen Haffistute in meinen alten Offenstall zurückkehren.
Hier gibt es im Winterhalbjahr Silage ad lib. Die Pferde stehen in einem ca. 3 ha grossen Gelände mit Grasbewuchs, Büschen und vielen Birken). Im Sommer 24 Stunden Weidegang auf wenig gedüngten hügeligen Weiden.
Laut Winration liegt der Eiweissüberschuss bei einer Aufnahme von 10 kg Silage/Tag schon bei über 130 %. Leider kan ich die Fütterung nicht beeinflussen. Lässt sich der Eiweissübeschuss trotzdem irgendwie reduzieren ? Muss ich Mineralfutter zugeben ?
Viele Grüße
Marion

Hallo Marion, 

grundsätzlich unterscheidet sich eine Silage von Heu lediglich im Wassergehalt. Die Praxis kann aber anders aussehen. Oft wird die Silage von den Landwirten recht früh geschnitten und ist deshalb sehr eiweißreich. 

Wenn Du aber eine Silage hast, die extra für Pferde produziert wurde und deshalb nach Blüte geschnitten wurde, dann dürfte die Silage kaum eiweißhaltiger als das Heu sein. 

Für die Beurteilung pi x Daumen: 
je länger der Halm, je mehr Blüten oder Samenstände und je griffiger die Silage, desto später geschnitten und entsprechend mehr Energie und weniger Eiweiß. 

Diese genaue Beurteilung können wir hier am Rechner nicht vornehmen. Das müsste z.B. die LUFA mit einer Analyse machen. Die Vorgehensweise findest Du auf der CD in den Hilfetexten.

Grundsätzlich würde ich vorschlagen, zusätzlich zur Silage auch immer einen Ballen Stroh anzubieten. Die Pferde fressen das oft sehr gerne und nehmen dann nicht so viel Silage auf. 

Ein Mineralfutter wirst Du wahrscheinlich nicht benötigen. Denke daran, dass in der Silage das Vit. A enthalten bleibt, Möhren werden also nicht gebraucht. Einzig über Futterkalk, Öl und Salz kannst Du nachdenken. 

Viele liebe Grüße vom WINration TEAM