Bundestierärztekammer warnt vor Gefahren in der Weihnachtszeit
BTK/Berlin) – Mit Beginn der beschaulichen Adventszeit häufen sich die Gefahrenquellen für Haustiere. Sei es die weihnachtliche Dekoration oder auch die köstlichen Leckereien, die diese Jahreszeit für uns Menschen so besonders machen – vieles davon ist für unsere geliebten Vierbeiner leider giftig. Und um nicht Heiligabend beim Notdienst in einer Tierklinik zu verbringen, sollten die folgenden Tipps der Bundestierärztekammer (BTK) beachtet werden.
Der Kleintierpraktiker und BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann musste in seiner Praxis schon einige „Festtagsopfer“ behandeln und rät zur Vorsicht. „Manche Tierhalter meinen es vermeintlich zu gut mit ihren Haustieren. Dann landen z. B. die Reste vom leckeren Gänsebraten im Futternapf. Doch das Fleisch ist für die Tiere viel zu fett und zu stark gewürzt. Das kann bei den empfindlichen Hunde- und Katzenmägen zu Durchfall und Erbrechen führen und im schlimmsten Fall können die gegarten Geflügelknochen gefährliche innere Verletzungen verursachen“, warnt Tiedemann. Ein weiteres Tabu für Vierbeiner ist Schokolade. Denn durch das darin enthaltene Theobromin ist diese Süßigkeit für Tiere giftig! Je dunkler, das heißt kakaohaltiger die Schokolade, desto größer auch der Theobromingehalt. Der mit dem Koffein verwandte Stoff kann von Hunden und Katzen nur sehr langsam abgebaut werden und wirkt auf sie ähnlich, wie eine Überdosis an Nikotin oder Koffein auf den Menschen. Sollte sich also ein besonders neugieriges Leckermäulchen doch auf eine Tafel stürzen, schnellst möglichst den Tierarzt aufsuchen. Auch für Stubenvögel kann die Festtagsstimmung zur Gefahr werden. Beim gemütlichen Raclette-Essen werden durch das Erhitzen der kleinen Teflonpfännchen Dämpfe freigesetzt, die für Wellensittich und Co. hochgiftig sind und bereits in kleineren Mengen tödlich sein können.
In einem Haushalt mit Tieren, ist nicht nur bei Lebensmitteln in der Weihnachtszeit besondere Vorsicht geboten, auch die beschauliche Dekoration kann gefährlich werden. Der Schmuck am Weihnachtsbaum sollte von Tierhaltern gut ausgewählt werden. Anstatt Glaskugeln, die leicht splittern, sollte mit Kunststoffkugeln geschmückt werden und auf Lametta oder Engelshaar sollte ebenso wie auf echte Kerzen verzichtet werden. „Besonders gefährlich ist Lametta, denn es kann beim Verschlucken zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen“, mahnt der BTK-Präsident. Auch der schöne Weihnachtsstern sollte in diese Haushalte lieber nicht einziehen. Denn diese Pflanze produziert als Wolfsmilchgewächs den klebrig-weißen Giftstoff Euphorbin. „Bei Hautkontakt kommt es zu Reizungen, beim Verschlucken durch Hunde oder Katzen zur Vergiftung mit Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfen, blutigem Durchfall, Lähmungen, Leberschädigung und Herzrhythmusstörungen“, erklärt Tiedemann. Die Stechpalme (Ilex) enthält in Blättern und roten Beeren starke und in höherer Konzentration sogar tödliche Giftstoffe, die Christrose ist wie alle Vertreter der Gattung Nieswurz in allen Pflanzenteilen stark giftig und der dekorative Mistelzweig ist durch den Gehalt an Viscotoxin in Blättern und Stengeln für Pferde, Hunde, Katzen und Kleintiere giftig.
Beherzigen alle Tierhalter die genannten Empfehlungen, steht einem besinnlichen Fest mit der ganzen Familie (auch den flauschigen Mitgliedern) nichts mehr im Weg.