Mistentsorgung im Winter

(aid) – Pferdemist wird nach wie vor als Festmist gelagert. Insbesondere in den Wintermonaten nimmt die Höhe und Breite des Misthaufens enorm zu. Wer nicht großzügig geplant hat, kann hierbei in arge Bedrängnis geraten. Ein Ausbringen von Mist und Gülle außerhalb der Vegetationsperioden ist nämlich laut Gülleverordnung verboten.
Die Kompostierung von Pferdemist ist eine gute Recyclingmethode, erfordert jedoch eine gewisse Sachkenntnis, ist relativ aufwändig und außerdem nur selten behördlich gestattet. In jedem Fall muss vor der Errichtung einer Kompostierungsanlage eine Genehmigung beim zuständigen Ordnungsamt (Untere Naturschutzbehörde) eingeholt werden. Grundsätzlich ist es nämlich nicht gestattet, Mist in der freien Landschaft zu lagern – das gilt auch für Kompostmieten.
Wer auf Kompost als Dünger nicht verzichten möchte, der wendet sich an die Kompostierungswerke der Gemeinden. Das hat den Vorteil, dass die Inhaltsstoffe des Düngematerials bekannt sind und dieser Grunddünger anschließend gezielt mit Mineraldünger ergänzt werden kann.
Mist darf nur auf einer befestigten Mistplatte gelagert werden – selbiges gilt auch bei der Kompostierung! Darüber hinaus muss dafür Sorge getragen werden, dass Flüssigkeiten wie Jauche und Gülle nicht in den Boden sickern oder in das Oberflächenwasser gelangen können. Im Außenbereich – betroffen sind hier beispielsweise Offenställe in der freien Landschaft – ist es ebenfalls unzulässig, einen ungesicherten Misthaufen anzulegen. Da jedes Bundesland über eine landesspezifische Verordnung verfügt (Länderhoheit), ist ein vorsorglicher Gang zum nächsten Landwirtschaftsamt unverzichtbar. Bei einem Verstoß gegen die Vorschriften muss mit empfindlichen Geldstrafen gerechnet werden. Besonders restriktive Auflagen existieren für Wasserschutz- oder Wassereinzugsgebiete, Überschwemmungsareale und Naturschutzgebiete.
Anke Klabunde, www.aid.de
Weitere Informationen: aid-Heft „Kompost in der Landwirtschaft“, Bestell-Nr. 61-1476, Preis: 2,50 EUR, www.aid-medienshop.de
www.kompost.de
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Fütterung bei Hufrehe

Hallo,

ich habe eine kräftige Warmblutstute (1,60m, ca. 600 Kilo,freizeitgeritten 1-2x/Woche) die im Frühjahr erstmals einen Reheschub hatte. Vorher hatte sie im Sommer 24 Std. Weidegang, im Winter Heulage und Stroh satt + Mineralfutter und eine Handvoll Müsli.

Nach dem Reheschub wurde sie auf Heu umgestellt, zunächst noch mit einigen Std Weide/Tag, jedoch nach wenigen Wochen wurde das Gras komplett eingestellt.
Sie hat nach der Umstellung ziemlich stark abgenommen, ist jetzt sehr schlank, aber meines Erachtens ist das noch ok. Rippen sind nicht sichtbar, aber fühlbar. Sie bekommt aktuell Heu+Stroh satt, Atcom Hufrehe vital und 300gr Kwikbeets täglich.

In unserem Selbstversorgerstall stellt sich jetzt die Frage, ob sie im Winter wieder Heulage bekommen darf oder nicht? Ich bin total verunsichert, die Argumente meiner Miteinsteller sind, dass es sehr kalt werden kann und sie durch das Heu nicht genug Energie bekommt. Unser Bauer hat jedoch eher trockene Heulage und ich habe gelesen, dass dies grade NICHT gut ist.

Habt ihr Vorschläge, ob Heu oder Heulage geeigneter ist? Oder ob meine Stute noch zusätzlich Futter benötigt?

Danke!!

Futtermittelpreise (Anfang) Nov 2011

 

Folgende Preise wurden für Futtermittel (Anfang) Nov 2011 erzielt (alle Preise für 1 dt = 100kg, excl. Umsatzsteuer, Quelle: eigene Recherchen und Landwirtschaftskammer Niedersachsen):

Massenrüben 3,25 – 3,75 EUR/dt
Gehaltsrüben 3,50 – 4,25 EUR/dt
Futtermöhren 12,80 – 15,50 EUR/dt
Möhrentrockenschnitzel 290 EUR/dt (entspr. 1.ooo kg Frischmöhren)
Speisemöhren 55,00 – 70,00 EUR/dt
Heu 19,00 – 22,00 EUR/dt, Grossballen 17,00 – 20,00 EUR
Stroh 11,00 – 15,00 EUR/dt, Großballen 11,00 – 14,00 EUR
Hafer 55kg/hl 22,00 – 22,50 EUR/dt
Hafer 50kg/hl 20,50 – 22,00 EUR/dt
Gerste 19,00 – 20,50 EUR/dt
Maiskörner 19,20 – 19,50 EUR/dt
Sojaschrot 30,90 EUR/dt
Weizenkleie 16,40 EUR/dt
Trockenschnitzel 18,35
Silage (Fahrsilo) 03,90 – 04,55 EUR/dt
Silage (Rundballen) 9,75 – 12,35 EUR/dt
Silage (Heulage vom Händler) 69 EUR/dt
Silage (Heulage vom Bauern, Fahrsilo)10,40 – 18,50 EUR/dt
Maissilage : 03,40 – 04,00 EUR/dt
Weide (incl. Infrastruktur) 2,00 EUR/dt

Roundup in der Kritik: Zweifel an Unbedenklichkeit von Glyphosat nehmen zu ***********************************************************

(aid) – Die Kritik und die Zweifel an der Unbedenklichkeit glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel nehmen zu. Glyphosat ist Hauptwirkstoff vieler Unkrautbekämpfungsmittel. Das bekannteste unter ihnen ist „Roundup“. Wer seine Pflanzenbestände unkrautfrei halten will, kann sicher sein, dass nach Anwendung kein unerwünschtes Grün mehr zu sehen ist. Glyphosate blockieren ein lebenswichtiges Enzym in den Pflanzen und vernichten sie endgültig. Da Menschen und Tiere das Enzym nicht besitzen, galten glyphosathaltige Mittel lange nicht als schädlich für ihre Gesundheit.

Neue Studien aus Nichtregierungsorganisationen (NGO) kommen zu anderen Ergebnissen. In Deutschland legte im April 2011 der Naturschutzbund Deutschland eine Dokumentation zu „Glyphosat und Agrogentechnik“ vor, in der die Risiken des Anbaus herbizidresistenter Pflanzen für Mensch und Umwelt beschrieben werden.
Pflanzenphysiologen der Universität Hohenheim beobachteten auf Zitrusplantagen in Brasilien, dass mit Glyphosat behandelte Bäume plötzlich stark krankheitsanfällig wurden und Bäume flächendeckend abstarben. Die Sendung „Land und Leute“ des Bayerischen Rundfunks berichtete im August über die Nebenwirkungen, die Glyphosat u.a. auch auf das Bodenleben haben kann.
Vor allem in Südamerika, wo gentechnisch veränderte und gegen Roundup resistente Sojabohnen und Mais in großem Stil angebaut werden, mehren sich Berichte über Fehlbildungen bei Kindern, deren Eltern in der Nähe von behandelten Feldern leben. Andere Studien berichten über Fehlbildungen bei Tierembryonen. Die Organisation „Earth Open Source“ beruft sich dabei auf Untersuchungen in Argentinien.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommentierte den Bericht auf Bitte der Europäischen Kommission als Berichterstatter für den Wirkstoff Glyphosat im Rahmen der europäischen Pflanzenschutzmittelzulassung. In seiner Stellungnahme vom 7. Juli 2011 kommt das BfR „zum Schluss, dass der in Frage stehende Bericht der NGO nur wenige neue Fakten enthält und dass dessen relevante Aspekte in der gesundheitlichen Bewertung des Wirkstoffes Glyphosat durch verschiedene internationale Gremien bereits Berücksichtigung fanden.“ Ein grundlegender Dissens bestehe im unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansatz zu der Bewertung gesundheitlicher Risiken von Chemikalien. Die aufgeworfenen Fragen würden aber sehr ernst genommen.
In der Europäischen Union müssen Anbieter von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat bis zum 31. Mai 2012 die erneute Zulassung ihrer Herbizide einleiten. Sie dürften einer Neubewertung des Wirkstoffs mit Spannung entgegensehen. Inzwischen gibt es auch Forderungen nach einem Zulassungsstopp.
Renate Kessen, Britta Klein, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.bfr.bund.de/cm/343/neue_daten_zu_gesundheitlichen_aspekten_von_glyphosat.pdf
www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/gentechnik/studien/nabu-glyphosat-agrogentechnik_fin.pdf
www.earthopensource.org/index.php/reports/17-roundup-and-birth-defects-is-the-public-being-kept-in-the-dark

Futtermittelpreise (Anfang) Okt. 2011

 

Folgende Preise wurden für Futtermittel (Anfang) Aug 2011 erzielt (alle Preise für 1 dt = 100kg, excl. Umsatzsteuer, Quelle: eigene Recherchen und Landwirtschaftskammer Niedersachsen):

Massenrüben 3,25 – 3,75 EUR/dt
Gehaltsrüben 3,50 – 4,25 EUR/dt
Futtermöhren 12,80 – 15,50 EUR/dt
Möhrentrockenschnitzel 290 EUR/dt (entspr. 1.ooo kg Frischmöhren)
Speisemöhren 55,00 – 70,00 EUR/dt
Heu 18,00 – 21,00 EUR/dt, Grossballen 17,00 – 20,00 EUR
Stroh 12,00 – 14,00 EUR/dt, Großballen 10,00 – 13,00 EUR
Hafer 55kg/hl 22,50 – 23,00 EUR/dt
Hafer 50kg/hl 20,50 – 22,00 EUR/dt
Gerste 19,00 – 20,50 EUR/dt
Maiskörner 22,00 – 23,00 EUR/dt
Sojaschrot 31,65 EUR/dt
Weizenkleie 16,85 EUR/dt
Trockenschnitzel 20,15
Silage (Fahrsilo) 03,90 – 04,55 EUR/dt
Silage (Rundballen) 9,75 – 12,35 EUR/dt
Silage (Heulage vom Händler) 69 EUR/dt
Silage (Heulage vom Bauern, Fahrsilo)10,40 – 18,50 EUR/dt
Maissilage : 03,40 – 04,00 EUR/dt
Weide (incl. Infrastruktur) 2,00 EUR/dt

Silage im Offenstall

Liebes Win-Team,
ich werde mit meinem dünnen VA und meiner etwas fülligen Haffistute in meinen alten Offenstall zurückkehren.
Hier gibt es im Winterhalbjahr Silage ad lib. Die Pferde stehen in einem ca. 3 ha grossen Gelände mit Grasbewuchs, Büschen und vielen Birken). Im Sommer 24 Stunden Weidegang auf wenig gedüngten hügeligen Weiden.
Laut Winration liegt der Eiweissüberschuss bei einer Aufnahme von 10 kg Silage/Tag schon bei über 130 %. Leider kan ich die Fütterung nicht beeinflussen. Lässt sich der Eiweissübeschuss trotzdem irgendwie reduzieren ? Muss ich Mineralfutter zugeben ?
Viele Grüße
Marion

Hallo Marion, 

grundsätzlich unterscheidet sich eine Silage von Heu lediglich im Wassergehalt. Die Praxis kann aber anders aussehen. Oft wird die Silage von den Landwirten recht früh geschnitten und ist deshalb sehr eiweißreich. 

Wenn Du aber eine Silage hast, die extra für Pferde produziert wurde und deshalb nach Blüte geschnitten wurde, dann dürfte die Silage kaum eiweißhaltiger als das Heu sein. 

Für die Beurteilung pi x Daumen: 
je länger der Halm, je mehr Blüten oder Samenstände und je griffiger die Silage, desto später geschnitten und entsprechend mehr Energie und weniger Eiweiß. 

Diese genaue Beurteilung können wir hier am Rechner nicht vornehmen. Das müsste z.B. die LUFA mit einer Analyse machen. Die Vorgehensweise findest Du auf der CD in den Hilfetexten.

Grundsätzlich würde ich vorschlagen, zusätzlich zur Silage auch immer einen Ballen Stroh anzubieten. Die Pferde fressen das oft sehr gerne und nehmen dann nicht so viel Silage auf. 

Ein Mineralfutter wirst Du wahrscheinlich nicht benötigen. Denke daran, dass in der Silage das Vit. A enthalten bleibt, Möhren werden also nicht gebraucht. Einzig über Futterkalk, Öl und Salz kannst Du nachdenken. 

Viele liebe Grüße vom WINration TEAM

Jetzt an Kaliumdüngung denken

Jetzt ist die Zeit, das Grünland mit einer zusätzlichen Kaliumgabe zu düngen, dabei darf aber nicht die Anfang des Jahres errechnete Jahresdüngemenge überschritten werden.

Kalium selber reguliert in der Pflanze den Wassergehalt und sorgt so zum ausgehenden Sommer für weniger Wassergehalt in der Pflanze. Der Vorteil ist, dass das Grünland so wesentlich widerstandsfähig gegenüber Frösten ist und die Pflanzenzellen nicht durch Frostsprengung zerstört werden. Wer Frostschäden vermeiden möchte, muss sich jetzt um eine Kaliumgabe seines Grünlandes kümmern!

Botulismus vermeiden

Botulismuskeime sind wahnsinnig giftig und wirken schon in Dosen von 100.000.000tel g! Vergiftungen sind zu großen Prozentsätzen tödlich!

Botulismuskeime, die in der Erde und im Tränkwasser oft vorkommen, finden in schlecht gemachten Silageballen gute Wachstumsbedingungen. Sorgfältig hergestellte Silage stellt allerdings kaum ein erhöhtes Risiko für Pferde dar.

Folgende Punkte sind zu kontrollieren:

1. Gras nur 10 cm über dem Boden schneiden (Bierflaschenhöhe!) und Wender so einstellen, dass so wenig wie möglich Erde in die Silage gerät. Wer es ganz genau wissen will, der schickt eine kleine Silageprobe zur LUFA (s. Anschrift in den Hilfetexten) und bittet um die Rohaschegehalte. Diese sollten nicht über 7% sein!

2. Tote Tiere dürfen keinesweg im Ballen sein. Wenn doch, sofort den ganzen Ballen entsorgen!

3. Botulismuskeime werden inaktiviert, wenn die Silage ausreichend sauer (Kleiner pH 4,5)ist. Mit einem Teststreifen oder besser einer Testflüssigkeit (pH- Reaktion) kann man jederzeit für geringe Kosten (ca. 3 – 5 EUR)und innerhalb weniger Minuten feststellen, ob der Silageballen ausreichend sauer ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der beprobt jeden neuen Ballen vor der Fütterung. Das sind kaum fünf Minuten zusätzliche Arbeit und Kosten von wenigen Cent, die sich unbedingt auszahlen, denn 50% der mit Botulismus infizierten Pferde werden im Vergiftungsfall sterben!

4. Nach Ansicht von Fachleuten gibt es bei guter Silage kein erhöhtes Botulismusrisiko. Auch im Heu können sich übrigens Butolismuskeime vermehren, ebenso in Gräben, in die z.B. tote Tiere gefallen sind.

5. Die Silage sollte keinesfalls zu trocken sein, denn dann siliert das Futter nicht rasch genug. Heulage sollte maximal 50% Trockenmasse enthalten.

Genauere Hinweise zur pH- Wertmessung und zur Feststellung der Trockenmasse im Fachbuch:

Dietbert Arnold: Pferdewirtprüfung Bd.2 -nachhaltige Fütterung-, BOD, Norderstedt 2010

 

Vorsicht bei Muschelextrakten

Derzeit bietet die Futtermittelindustrie wieder Gelenknahrung gegen Gelenkerkrankungen an.

In doppelseitigen Artikeln, oft als redaktionelle Beiträge getarnt, berichten viele Verband- und Zuchtzeitschriften über die segensreiche Zufütterung von grünlippigen Muschelfleischextrakten. Pure Natur und obendrein umweltfreundlich, da Zuchtmuschelbestände.

Über die Wirkung kann man, will das WINration TEAM aber nicht streiten.

ABER dennoch rät das WINration zur Vorsicht:

Muschelextrakte enthalten unter Umständen hohe Jodgehalte und auf diese reagiert das Pferd ausgesprochen empfindlich mit Skelettveränderungen und Kropf!!

Kein geringerer als Professor Coenen warnt vor einer überhöhten Jodzufuhr! Dies gilt besonders in küstennahen Regionen, in denen das Jod durch den Wind vom Meer auf die Weide/Futtermittel gebracht wird.

Ob ein Gespräch mit dem Tierarzt zielführend ist, kann nicht sicher gesagt werden, denn Tierärzte sind gleichzeitig auch Verkäufer dieser Präparate… .

Wie immer im Leben, so findet das WINration TEAM, hat jede Münze zwei Seiten.

Was wiegt ein Silageballen?

Was wiegt eigentlich Silage?

Die Dichte von Silage ist dann interessant, wenn ein Pferdehalter wissen möchte, wie viel kg ein Silageballen wiegt.

Übliche Silage für Pferde, ca. 50% Trockenmasse, wiegt etwa 150 – 170 kg/m³ (Rundballen) bis 220 kg/m³ Rechteckballen.

Rechteckballen sind in aller Regel etwas schwerer, da besser verdichtet.

Jetzt benötigt man/frau nur noch das Volumen, um dann das Gesamtgewicht zu ermitteln:

Dichte x Volumen (V = r² x pi x h) = Masse (Gewicht)

Das war wieder einmal die beliebte Mathestunde mit dem WINration TEAM