Der Blog zur Sommerdürre

Die Sommerdürre schlägt zu. Das Grundfutter wird in vielen Regionen knapp. Der passende Blog zum Thema ist eingerichtet: www.pferdegruenland.de
Hier habt Ihr die Möglichkeit Euch mit anderen Pferdehaltern auszutauschen. Nur gemeinsam gelingt es, sich erfolgreich auf den Klimawandel einzustellen und die Grundfutterversorgung unserer Pferde in Zukunft sicherzustellen.

Klimawandel: Was machen schon 1° bis 2° mehr?

In den letzten 10 Jahren ist die Durchschnittstemperatur um 1° angestiegen. In den nächsten, vor uns liegenden 10 Jahren wird die Durchschnittstemperatur noch einmal um mindestens 1° ansteigen. Da ist sich der Deutsche Wetterdienst (DWD) ganz sicher.

Was macht das schon? Ist doch kein großer Unterschied, ob es 20° oder 22° ist! So einfach ist das nicht. Das zeigt ein Rückblick auf die letzte Eiszeit.

Als vor 20.000 Jahren die Mammuts lebten war die Hochzeit der letzten Eiszeit. Norddeutschland lag unter einer kilometerdicken Eisschicht und in Europa war es bitterkalt. Die damalige globale Durchschnittstemperatur lag 4° – 6° unter unserer heutigen Durchschnittstemperatur. 4° bis 6° mehr oder weniger machen den Unterschied zu unserem heutigen gemäßigten Klima und einer Eiszeit. Wenn man/frau das berücksichtigt, dann ist eine Durchschnitts- Temperatursteigerung von 1° und in zehn Jahren von 2° durchaus gravierend und ein ordentlicher Schritt in Richtung Wüste. In zehn Jahren ist damit zu rechnen, dass derzeit trockene Regionen, wie der Ostharz, das Odertal, Osthessen, das Erzgebirge, Brandenburg, Sachsen- Anhalt, Teile Rheinland- Pfalz, Teile des Donautals und Ost- Niedersachsen langsam aber sicher versteppen. Wer es nicht glaubt, kann sich die sterbenden Wälder ansehen, die wegen Wassermangels der Steppe beginnen Platz zu machen.

5° machen den Unterschied von Eiszeit und gemäßigtem Klima aus.

Es ist höchste Zeit, dass sich Pferdehalter mit dem Klimawandel beschäftigen und Strategien entwickeln, wie sie die Grundfutterversorgung ihrer Pferde garantieren wollen. Wie gut, dass es da den neuen Bd. 12 der Edition Pferdewirtprüfung -Pferdegrünland im Klimawandel- gibt, der Pferdehalter jenseits der Casinogespräche sachlich über den Klimawandel informiert, sich nur auf seriöse, belastbare Quellen, wie Deutschen Wetterdienst und Helmholtz- Gemeinschaft bezieht und Werkzeuge vorschlägt, die tagesaktuell und regional den Klimastatus benennen. Mit diesen Instrumenten kann die Grundfutterproduktion sicherer geplant werden und Betriebsleiter können so Strategien entwickeln und erproben, den Folgen des Klimawandels zu widerstehen und ihre Pferde mit ausreichend Grundfutter zu versorgen.

Auch die Pferdehaltung muss sich wirksame Ziele für eine nachhaltige Entwicklung setzen. Pensionspferdehalter können diese als Alleinstellungsmerkmal bei der Werbung für ihren Betrieb nutzen.

Arnold: Pferdewirtprüfung (Bd.12) -Pferdegrünland im Klimawandel-, Norderstedt 2020 (BOD), ISBN 9783751936699, im regionalen Buchhandel, in vielen Onlineshops und beim Verlag bod.de

Licht!

Kein Baum spendet Schatten. Die Steppentiere sind an diese Lichtverhältnisse adaptiert und benötigen das gleißende Licht.

Das natürliche Spektrum des Sonnenlichtes hat starken Einfluss auf das Tierverhalten sowie auf den gesamten Stoffwechsel, wodurch Widerstandskraft, Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit positiv beeinflusst werden. Deshalb sollen sich Pferde täglich im natürlichen Licht aufhalten können (Auslauf, Außenklappen etc.). Handelsübliche Lichtquellen können das natürliche Spektrum des Sonnenlichts nicht ersetzen. 

Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten.
Die Tageslichtlänge variiert im Takt mit der Jahreszeit.

Längst nicht alle Pferde haben die Chance sich täglich im natürlichen Tageslicht aufzuhalten. Dafür gibt es viele gute und weniger gute Gründe. Statt im Tageslicht stehen unsere Pferde in dunklen Pferdeboxen. Das muss nicht sein, denn dank der fortschreitenden Entwicklung von LED- Leuchtmitteln ist es jedem Pferdehalter möglich und finanziell zumutbar, seinem Pferd Tageslicht zu spendieren.

So wird der Mensch dem stolzen Steppentier Pferd nicht gerecht!

Welche Leuchtmittel eignen sich?

  • Vollspektrum- LED- Leuchtmittel. Sie erzeugen sonnenähnliches Licht (5.000 – 6.000 Kelvin Lichttemperatur).
  • Eine UV- Strahlung ist nicht notwendig und nicht ratsam: Sonnenbrand!
    Vollspektrum- LED- Leuchten mit 30 – 40 Watt kosten ca. 50 €, die Haltbarkeit ist mit 50.000 h relativ hoch.
  • LED- Leuchtmittel werden weit weniger heiß und sind im Pferdestall sicherer als vergleichbare Glühlampen.
  • LED- Leuchtmittel haben relativ wenig Insektenanflug, verglichen mit Glühlampen
    LED- Leuchtmittel gibt es auch wassergeschützt (IP 66).
  • LED Vollspektrum- Tageslicht- Leuchtmittel sind auch als Leuchtstoffröhren im Handel und können in handelsübliche Rasterleuchte eingesetzt werden.
  • Jedes Pferd benötigt über dem Pferd ein LED- Vollspektrum- Leuchtmittel mit der Leistung von mindestens 30, besser 40 Watt (2700 Lumen – 3600 Lumen)
Dunkle Ställe sind nicht pferdegerecht.

Watt, Lumen, Lux

Schock Deinen Elektroinstallateur und benutze die richtigen Fachbegriffe. Eine Lampe strahlt Licht ab. Je mehr Leistung ein Leuchtmittel hat, desto mehr Licht kann es abgeben. Die Leistung wird in Watt (W) gemessen. Die vom Leuchtmittel abgestrahlte Lichtmenge wird in Lumen (Lm) angegeben. Je nach Umgebung, Reflexion und Objektabstand fällt eine veränderte Lichtmenge auf das gewünschte Objekt. Die auf das Objekt, hier unser Pferd auftreffende Lichtmenge wird in Lux (Lx je m2) gemessen.

Die alte Glühlampe erzeugte etwa 12-14 Lumen je 1 Watt, heutige LED- Leuchtmittel sind wesentlich effizienter und erzeugen 80 – 100 Lumen je Watt.

Wie hell sollen, besser müssen Pferdeställe sein?

Vollspektrum- Vollspektrum- Leuchtmittel wirken nur positiv, wenn das Pferd mit mindestens 1.000 Lux entsprechend der Jahreszeit (s.o.) belichtet wird. Das ist möglich mit einem LED- Leuchtmitteln über dem Pferd mit einer Leistung von 30 – 40 Watt, die dann rund 3.000 Lumen abstrahlen. Ganz wichtig: Das Pferd muss ganzflächig vom Licht erfasst werden. Pferdedecken verhindern das, auch der Blick des Pferdes aus einem Fenster reicht für die positiven Auswirkungen des Lichtes keineswegs aus.

Ein Luxmeter dient zur sicheren Bestimmung der Lichtmenge. Richtig angewandt wird das Gerät immer in direkter Nähe zum Pferd mit der Sensorrichtung zum Licht. Dann wird exakt diejenige Menge Licht gemessen, die beim Pferd ankommt.

Was macht das Licht?

Pferde, ebenso wie viele andere Tiere und Pflanzen, werden durch das Licht gesteuert. So wird beispielsweise die Jahreszeit nicht anhand der Temperatur gesteuert, sondern durch die sich verändernde Tageslichtlänge. Deshalb ist es wichtig, dass die Belichtung sich dem Lauf der Jahreszeit anpasst. Wird im Winter anstelle der z.B. 8 h mit 16 h belichtet, denken die Pferde, dass es Sommer ist. Der Fellwechsel setzt ein, der Körper stellt sich auf Fruchtbarkeit um, usw.. Es ist z.B. durch Prof. Aurich beschrieben, dass eine längere Belichtung als die Jahreszeit bereithält, zu früheren Abfohlterminen führt. Deshalb muss sich eine tiergerechte Belichtung im Stall an den Jahreslauf halten. Fohlen haben im Januar nichts zu suchen!

Licht steuert das Pferd durch entsprechende Hormonproduktion. Viel Licht steigert den Serotoninspiegel, Dunkelheit erhöht den Melatoninspiegel des Pferdes. Kurz gesagt ist Serotonin ein Aktivitätshormon und Melatonin ein Passivhormon. Beide Hormone in abgewogener und zeitgerechter Dosierung sind wichtig.

Wirkung der "Licht- Hormone"

Serotonin (Licht)Blutdrucksteigerung
verbesserte Blutgerinnung
verbesserte Darmperistaltik (Darmförderbewegung)
senkt Schlafbedürfnis
erhöht Temperatur, Sexualtrieb, Appetit, Schmerzempfinden
dämpft Angst und Aggressivität
Steigert Leistungsfähigkeit und Aktivität
"Sommerbetrieb"
Melatonin (Dunkelheit)Müdigkeit, erholsamer Schlaf
steuert Tag- Nacht- Rhythmus
Trägheit
"Winterbetrieb"

Vergleich Glühlampe mit LED_ Leuchtmittel

Glühlampe25 W - 300 lm
40 W - 480 lm
60 W - 720 lm
100 W - 1400 lm
200 W - 2800 lm
LED- Leuchtmittel2 W - 180 lm
5,5 W - 480 lm
7 W - 630 lm
9 W - 810 lm
13 W - 1170 lm
18 W - 1620 lm
30 W - 2700 lm
40 W - 3600 lm
50 W - 4500 lm

Glühlampe durch LED- Leuchtmittel ersetzen

GlühlampeLED- Leuchtmittel
15 W2-3 W
40 W6-8 W
60 W9-12 W
75 W13-14 W
100 W15-17 W
200 W30-40 W

Advent, Advent, die Katze brennt

Bundestierärztekammer warnt vor Gefahren in der Weihnachtszeit

BTK/Berlin) – Mit Beginn der beschaulichen Adventszeit häufen sich die Gefahrenquellen für Haustiere. Sei es die weihnachtliche Dekoration oder auch die köstlichen Leckereien, die diese Jahreszeit für uns Menschen so besonders machen – vieles davon ist für unsere geliebten Vierbeiner leider giftig. Und um nicht Heiligabend beim Notdienst in einer Tierklinik zu verbringen, sollten die folgenden Tipps der Bundestierärztekammer (BTK) beachtet werden.

Der Kleintierpraktiker und BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann musste in seiner Praxis schon einige „Festtagsopfer“ behandeln und rät zur Vorsicht. „Manche Tierhalter meinen es vermeintlich zu gut mit ihren Haustieren. Dann landen z. B. die Reste vom leckeren Gänsebraten im Futternapf. Doch das Fleisch ist für die Tiere viel zu fett und zu stark gewürzt. Das kann bei den empfindlichen Hunde- und Katzenmägen zu Durchfall und Erbrechen führen und im schlimmsten Fall können die gegarten Geflügelknochen gefährliche innere Verletzungen verursachen“, warnt Tiedemann. Ein weiteres Tabu für Vierbeiner ist Schokolade. Denn durch das darin enthaltene Theobromin ist diese Süßigkeit für Tiere giftig! Je dunkler, das heißt kakaohaltiger die Schokolade, desto größer auch der Theobromingehalt. Der mit dem Koffein verwandte Stoff kann von Hunden und Katzen nur sehr langsam abgebaut werden und wirkt auf sie ähnlich, wie eine Überdosis an Nikotin oder Koffein auf den Menschen. Sollte sich also ein besonders neugieriges Leckermäulchen doch auf eine Tafel stürzen, schnellst möglichst den Tierarzt aufsuchen. Auch für Stubenvögel kann die Festtagsstimmung zur Gefahr werden. Beim gemütlichen Raclette-Essen werden durch das Erhitzen der kleinen Teflonpfännchen Dämpfe freigesetzt, die für Wellensittich und Co. hochgiftig sind und bereits in kleineren Mengen tödlich sein können.

In einem Haushalt mit Tieren, ist nicht nur bei Lebensmitteln in der Weihnachtszeit besondere Vorsicht geboten, auch die beschauliche Dekoration kann gefährlich werden. Der Schmuck am Weihnachtsbaum sollte von Tierhaltern gut ausgewählt werden. Anstatt Glaskugeln, die leicht splittern, sollte mit Kunststoffkugeln geschmückt werden und auf Lametta oder Engelshaar sollte ebenso wie auf echte Kerzen verzichtet werden. „Besonders gefährlich ist Lametta, denn es kann beim Verschlucken zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen“, mahnt der BTK-Präsident. Auch der schöne Weihnachtsstern sollte in diese Haushalte lieber nicht einziehen. Denn diese Pflanze produziert als Wolfsmilchgewächs den klebrig-weißen Giftstoff Euphorbin. „Bei Hautkontakt kommt es zu Reizungen, beim Verschlucken durch Hunde oder Katzen zur Vergiftung mit Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfen, blutigem Durchfall, Lähmungen, Leberschädigung und Herzrhythmusstörungen“, erklärt Tiedemann. Die Stechpalme (Ilex) enthält in Blättern und roten Beeren starke und in höherer Konzentration sogar tödliche Giftstoffe, die Christrose ist wie alle Vertreter der Gattung Nieswurz in allen Pflanzenteilen stark giftig und der dekorative Mistelzweig ist durch den Gehalt an Viscotoxin in Blättern und Stengeln für Pferde, Hunde, Katzen und Kleintiere giftig.

Beherzigen alle Tierhalter die genannten Empfehlungen, steht einem besinnlichen Fest mit der ganzen Familie (auch den flauschigen Mitgliedern) nichts mehr im Weg. 

Futtermittelpreise (Anfang) Aug. 2018

Folgende Preise wurden für Futtermittel (Anfang) Aug. 2018 erzielt. (Alle Preise je Dezitonne = 100 kg, ohne Umsatzsteuer, Verpackung und Lieferung, Quelle: eig. Recherchen, Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

Massenrüben 3,20 – 3,90 EUR/dt
Gehaltsrüben 3,50 – 4,20 EUR/dt
Futtermöhren 12,80 – 15,50 EUR/dt
Möhrentrockenschnitzel 290 EUR/dt (entspr. 1.ooo kg Frischmöhren)
Speisemöhren 55,00 – 70,00 EUR/dt
+Heu+
kleine Ballen 15,00 – 17,50 EUR/dt,
Grossballen 13,00 – 16,00 EUR/dt,
Heu aus Trocknungsanlage 23,5o – 26,20 €/dt
Heucops 60 – 80 EUR/dt
Luzernecobs 80 – 110 EUR/dt
+Stroh+
kleine Ballen 11,00 – 13,50 EUR/dt
Großballen 9,50 – 12,00 EUR/dt
+Hafer+
Hafer 55kg/hl 18,50 – 19,35 EUR/dt
Hafer 50kg/hl 18,00 – 19,00 EUR/dt

Gerste 18,60 – 20,00 EUR/dt
Maiskörner 18,40 – 20,00 EUR/dt
Mischfutter Müsli 70,00 – 135,00 EUR/dt
Mischfutter pelletiert 40 – 50 EUR/dt
Sojaschrot 36,25 EUR/dt
Weizenkleie 18,80 EUR/dt
Trockenschnitzel 21,90 EUR/dt
Pflanzenöl 84,65 EUR/dt
+Silage+
Gras- Silage (Rundballen) 9,75 – 12,35 EUR/dt
Gras- Silage (Heulage vom Händler) 69,00 EUR/dt
Gras- Silage (Fahrsilo) 3,20 – 4,30 EUR/dt ,17,50 – 19,50 EUR/m3
Mais- Silage (Fahrsilo) 3,80 – 4,00 EUR/dt

Weide (incl. Infrastruktur) 2,30-2,70 EUR/dt

Futtermittelpreise (Anfang) Mai 2018

Folgende Preise wurden für Futtermittel (Anfang) Mai 2018 erzielt. (Alle Preise je Dezitonne = 100 kg, ohne Umsatzsteuer, Verpackung und Lieferung, Quelle: eig. Recherchen, Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

Massenrüben 3,20 – 3,90 EUR/dt
Gehaltsrüben 3,50 – 4,20 EUR/dt
Futtermöhren 12,80 – 15,50 EUR/dt
Möhrentrockenschnitzel 290 EUR/dt (entspr. 1.ooo kg Frischmöhren)
Speisemöhren 55,00 – 70,00 EUR/dt
+Heu+
kleine Ballen 14,50 – 17,80 EUR/dt,
Grossballen 13,50 – 16,00 EUR/dt,
Heu aus Trocknungsanlage 23,5o – 26,20 €/dt
Heucops 60 – 80 EUR/dt
Luzernecobs 80 – 110 EUR/dt
+Stroh+
kleine Ballen 10,50 – 13,50 EUR/dt
Großballen 9,50 – 11,60 EUR/dt
+Hafer+
Hafer 55kg/hl 17,30 – 18,25 EUR/dt
Hafer 50kg/hl 16,85 – 18,00 EUR/dt

Gerste 16,80 – 18,25 EUR/dt
Maiskörner 17,90 – 19,00 EUR/dt
Mischfutter Müsli 70,00 – 135,00 EUR/dt
Mischfutter pelletiert 40 – 50 EUR/dt
Sojaschrot 41,30 EUR/dt
Weizenkleie 17,30 EUR/dt
Trockenschnitzel 21,00 EUR/dt
Pflanzenöl 84,95 EUR/dt
+Silage+
Gras- Silage (Rundballen) 9,75 – 12,35 EUR/dt
Gras- Silage (Heulage vom Händler) 69,00 EUR/dt
Gras- Silage (Fahrsilo) 14,50 – 17,00 EUR/m3
Mais- Silage (Fahrsilo) 3,40 – 3,60 EUR/dt

Weide (incl. Infrastruktur) 2,30-2,70 EUR/dt

Umrechnungstabelle Weidedüngung

Bei der Düngeplanung ist eine Umrechnungstabelle immer hilfreich.

Sobald das Ergebnis einer Bodenprobe vorliegt, geht es für Pferdehalter an die praktische Umsetzung, die Düngeplanung. Hierbei hilft in vielen Fällen eine Umrechnungstabelle der einzelnen Pflanzennährstoffe von der Elementform zur Oxidform und umgekehrt, denn ob der Stickstoff in Form von Nitrat oder Ammonium vorliegt, bedeutet nicht, dass deren Gewichte (Massen) vergleichbar sind.

Selbst bei der Fütterung kann die Umrechnungstabelle helfen, denn 100 g Salz (NaCl) sind nicht auch 100 g Natrium (Na).

Hier jedenfalls könnt Ihr Euch die hilfreiche Umrechnungstabelle herunterladen.

Futtermittelpreise (Anfang) Apr. 2018

Folgende Preise wurden für Futtermittel (Anfang) Apr. 2018 erzielt. (Alle Preise je Dezitonne = 100 kg, ohne Umsatzsteuer, Verpackung und Lieferung, Quelle: eig. Recherchen, Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

Massenrüben 3,20 – 3,90 EUR/dt
Gehaltsrüben 3,50 – 4,20 EUR/dt
Futtermöhren 12,80 – 15,50 EUR/dt
Möhrentrockenschnitzel 290 EUR/dt (entspr. 1.ooo kg Frischmöhren)
Speisemöhren 55,00 – 70,00 EUR/dt
+Heu+
kleine Ballen 14,50 – 17,60 EUR/dt,
Grossballen 13,50 – 16,00 EUR/dt,
Heu aus Trocknungsanlage 23,5o – 26,20 €/dt
Heucops 60 – 80 EUR/dt
Luzernecobs 80 – 110 EUR/dt
+Stroh+
kleine Ballen 10,50 – 13,30 EUR/dt
Großballen 09,050 – 11,60 EUR/dt
+Hafer+
Hafer 55kg/hl 17,25 – 18,00 EUR/dt
Hafer 50kg/hl 16,75 – 17,75 EUR/dt

Gerste 15,90 – 17,50 EUR/dt
Maiskörner 16,70 – 18,00 EUR/dt
Mischfutter Müsli 70,00 – 135,00 EUR/dt
Mischfutter pelletiert 40 – 50 EUR/dt
Sojaschrot 37,60 EUR/dt
Weizenkleie 16,85 EUR/dt
Trockenschnitzel 21,00 EUR/dt
Pflanzenöl 85,05 EUR/dt
+Silage+
Gras- Silage (Rundballen) 9,75 – 12,35 EUR/dt
Gras- Silage (Heulage vom Händler) 69,00 EUR/dt
Gras- Silage (Fahrsilo) 14,50 – 17,00 EUR/m3
Mais- Silage (Fahrsilo) 3,40 – 3,60 EUR/dt

Weide (incl. Infrastruktur) 2,30-2,70 EUR/dt

Unterschätzt: Nitratvergiftung

Viele wissen es nicht: Mittlerweile gibt es mehr Tiervergiftungen durch Nitrat, als durch „klassische“ Giftpflanzen.

Eigentlich ist Nitrat (NO3) ein lebensnotwendiger Pflanzennährstoff und auch nicht giftig. Nur wenn Nitrat durch Massentierhaltung und industrielle Landwirtschaft in so hohen Mengen anfällt, dass die Landwirte Gülle und Biogas- Gärreste nicht als Dünger nutzen, sondern auf Ackerflächen und dem Grünland einfach nur entsorgen, dann findet sich das in der Gülle und in den Gärresten befindliche Nitrat ruck-zuck im Trinkwasser, in Gräben, Teichen und Flüssen wieder und die Pflanzen speichern sehr hohe Nitratmengen in ihren Stengeln.

Und genau hier beginnt das Problem für unsere Pferde: Sie reagieren ausgesprochen empfindlich auf überschüssiges Nitrat im Tränkwasser und im Futter. Nitrat ist heimtückisch. Es schädigt gleich dreifach:

  1. Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
  2. Durchblutungsstörungen durch Blutdruckabfall
  3. Gestörte Sauerstoffbindung durch chemische Veränderung der Roten Blutkörperchen (Hämoglobinveränderung)

Bei übermäßiger Nitrataufnahme durch Pflanzen und Wasser führt es zu Verdauungsstörungen, Durchblutungsstörungen und zu Inneren Erstickungen, weil die Roten Blutkörperchen weniger und im Extremfall kein Sauerstoff mehr in die Muskeln und das Gehirn transportiert. Also immer bei nicht erklärbaren Verdauungsstörungen und Leistungsminderungen immer auch an eine schleichende Nitratvergiftung denken.

Saufen Pferde z.B. aus stehenden Gewässern Wasser mit hohen Nitratgehalten, kann dies innerhalb kurzer Zeit zum Tode führen, die Tiere ersticken, obwohl sie übermäßig atmen. Das typische Innere Ersticken (Anoxie).

Wenig Pferdehalter wissen, dass Pferde wesentlich empfindlicher auf Nitrat im Tränkwasser reagieren, als Menschen und denken bei unerklärlichen Leistungsminderungen und Verdauungsstörungen nicht an eine schleichende Nitratvergiftung, sondern reagieren mit einer höheren Kraftfutterfütterung, weil das Pferd so schlapp ist. Jetzt beginnt ein Teufelskreis: Gerade alle Kraftfutterpflanzen, wie z.B. auch Hafer, speichern besonders viel Nitrat. Die Pferde reagieren auf die höhere Kraftfuttergabe mit noch stärkerer Nitratvergiftung und noch schlechterer Leistungsfähigkeit. Spätestens jetzt reagiert manch Reiter/in in seiner Hilflosigkeit auch mit verstärkten, konsequenterem Training und zusätzlichen Energiegaben. Ein klassischer Teufelskreis der leicht in einem Desaster mit Kolik, Magengeschwüren, Kotwasser, Widersetzlichkeiten und einer nicht mehr angemessenen Hilfengebung führt.

Folgende Pflanzen speichern besonders viel Nitrat und problematisch in der Pferdefütterung:

Hafer, Gerste, Mai, Sonnenblumen, Rüben, Rote Beete, Möhren, Raps, Brennnessel. Gräser und Leguminosen sind schlechte Stickstoffsammler, wenn sie moderat gedüngt werden (50 – 70 kg N/Jahr/Hektar). Sehr viel Nitrat durch Nitrit ist in Futterkonserven, die während der Lagerung durch zu hoher Restfeuchte (größer 14%) warm wurden!!!

Jeder, der kein Pferdefutter verkauft, weiß, dass die Samenqualität der Hengst durch Futter oder anderen Zusatzfuttermitteln nicht verbessert werden kann. Anstelle der teuren Zusatzfuttermittel, der Verkäufer ist glücklich, sollten Deckstellenbetreiber einfach einmal das Tränkwasser kontrollieren. In welchen Regionen das besonders wichtig ist, seht Ihr in der unten abgebildeten Karte des Umweltbundesamtes.

Folgende Grenzwerte werden in der Wissenschaft genannt:

NitratgehaltHäufigkeit in DeutschlandVergiftungssymptomeUrteil
0 - 25 mg/Liter60%keinebedenkenlos
25 - 50 mg/Liter20%Leistungsminderungen, Verdauungsprobleme, verminderte Samenqualität, untergewichtige FohlenSchleichende Vergiftung
50 mg/Liter und mehr20%Innere Erstickung (Anoxie), Koliken, Fohlenverluste durch Aborteakute, lebensbedrohende Vergiftung

 

Da nach Information des Umweltbundesamtes nur ca. 60 % des Grundwassers in Deutschland 0- 25 mg Nitrat/l enthält und ca. 40 %mit mehr als 25 mg Nitrat/l belastet ist, kann Grundwasser aus Hausbrunnen zum Tränken der Pferde nur nach sorgfältiger Untersuchung genommen werden. Die nachfolgende Landkarte des Umweltbundesamtes zeigt die größten Nitratrisikoregionen in Deutschland. Wenn die Nitrateinträge durch maßlose Landwirte so rasant weitergehen, wie in der Vergangenheit, dann werden die Oldenburger ihre Pferde mit Mineralwasser tränken müssen.

Mehr Informationen gibt es hier:

Bodenprobe jetzt!

Hier könnte Eure Bodenprobe analysiert werden. Beschriftet sie sorgfältig und sicher, sonst findet sie niemand wieder.

Jetzt die Bodenprobe für die Wiesen und Weiden planen. Organisiert die Beprobung jetzt, denn gleich, nachdem der Frost aus dem Boden ist, könnt Ihr Bodenproben ziehen.

Hier noch einmal die wichtigsten Praxistipps:

  • Adressen der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten (LUFA) in Eurer Region gibt es hier: www.vdlu.de
  • Eine Standarduntersuchung (P, K, Mg, pH (ermittelt Ca)) reicht völlig aus. Kostet etwa 10 – 20.- €. Weitere Untersuchungen können sehr teuer werden!
  • N, also Stickstoff, braucht Ihr nicht zu beprobten. Hier könnt Ihr nachhaltig mit 50 -70 kg N/Jahr/Hektar düngen, in zwei Gaben (30 -40kg 1. Aufwuchs, 20 – 30 kg 2. Aufwuchs)
  • Probe aus 10 cm Tiefe nehmen. Mindestens 30 Einzelproben zu einer Flächenprobe mischen. Jede Weide/Wiese einzeln beproben und eine Flächenprobe erstellen. Bei der LUFA- NRW könnt Ihr Euch einen Bohrstock für Grünland kaufen. Gleich kostenlos mitbestellen: Probenbeutel, Flyer, Anleitungen.
  • Nahezu jede regionale LUFA hat ausgezeichnete Anleitungen zur Probennahme. Ihr könnt da auch anrufen. Die sind fast immer geduldig und beraten Euch.
  • Bohrstöcke, zum Kauf und zum Ausleihen, Probentüten, eventuell Abholstationen in Eurer Nähe, das bieten viele LUFAs, entweder in Außenstellen der Landwirtschaftskammern oder Landwirtschaftsämter und auch bei Genossenschaften. Angebote findet Ihr auf der regionalen Internetseite der LUFA.
  • Meine Empfehlung ist, die Probe nur von einer LUFA machen zu lassen, denn die haben sich auf ein vereinbartes Verfahren (Probenergebbnis und Düngeempfehlung) geeinigt. Ihr arbeitet dann mit dem Standardsystem der Landwirtschaft. Das System ist nachhaltig und kann nichts dafür, dass Massentierhalter und Intensivlandwirte sich nicht daran halten. Ihr könnt der Düngeempfehlung der LUFA vertrauen und mit Eurer nachhaltigen Stickstoffdüngemenge von 50 – 70 kg N/Jahr/Hektar bringt Ihr Ertrag, Futterqualität und Umwelt in Einklang. Nur zum Vergleich: Intensiv wirtschaften Betrieben düngen 5 – 6 mal mehr. Wenn Ihr mit der LUFA arbeitet und deren Empfehlungen einhaltet, werdet Ihr keine Probleme mit der Düngeverordnung bekommen.
  • Wer bisher keine Erfahrung mit Proben und Düngung hat, dann bittet einen vertrauenswürdigen Landwirt, einen Maschinenring oder einen Lohnunternehmer um Hilfe. Seid nicht zu geizig, denn eine Investition in gutes Grünland ist immer rentabel, denn das Futter vom Grünland ist immer noch die gesündeste und kostengünstigste Fütterung.
  • Ergebnisse und Düngeempfehlungen aufbewahren. Nach Düngeverordnung vorgeschrieben. Auch wenn Ihr als Hobbypferdehalter vielleicht nicht dokumentationspflichtig seid, Ihr könnt mit den Probenergebnissen wunderbar eine nachhaltige Grünlandpflege belegen.
  • Gedüngt wird, sobald das Gras zu wachsen beginnt.
  • Weiden nach dem Düngen absperren!!!! Der Dünger selber ist nicht giftig, aber Pferde und Hunde (aber auch Kinder), die den Dünger fressen, bekommen große Probleme mit dem Stickstoff (in Nitratform) und können daran innerlich ersticken!!!! Die Weide darf erst wieder genutzt werden, wenn sich der Dünger komplett in den Boden gelöst hat.
  • Für Pferdeweiden hat sich Kalk- Ammon- Salpeter (KAS) bewährt. Es ist ein Stickstoff und Kalkdünger und wirkt sowohl schnell (in Tagen) als auch langfristiger (Wochen).  Nachgedüngt werden muss dann erst wieder zum zweiten Aufwuchs und die Gefahr, dass der Dünger in Grundwasser gerät, wird minimiert. Aber auch andere Dünger haben sich bewährt.

Schreibt uns doch hier einmal Eure Erfahrungen mit der Bedrohung, der Düngung und den Ergebnissen.