Übergewichtigen Moppel füttern

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Brigitte, 23.05.2016:

Ich habe mir die WinRation Software zur Berechnung der Futterration für meinen Andalusier gekauft. Er ist seit 1 Jahr in meinem Besitz und ich habe ihn stark übergewichtig übernommen. Er hat bereits sehr gut bereits abgenommen, ist aber immer noch übergewichtig. Er ist 7 Jahre alt, 1.60m gross,
wiegt ca. 580kg, BCS 8 und wird sehr leicht/erhaltungszustand uns gearbeitet (wir reiten ihn täglich ca. 1 std.).

Ich füttere ihn seit 2 Monaten folgt:
– morgens ca. 300 g Heu
– Koppel (mit sehr wenig Gras) ca. 6 Std.
– Heu nachmittags ab 14h ca. 4kg
– Abends Heu 4kg (ab 18h)
– ca. 3-4 Möhren mit einem Schuss Öl

Der Abnahmeprozess erfolgt sehr langsam, aber ich sehe Licht am Ende des Horizonts. Da es sich bei meinem Andalusier um das Modell „Staubsauger“ handelt, frisst er ca. 4kg Heu in 2-3 Stunden wie nichts weg. Ich biete ihm das Heu im Netz bzg. im Heutoy an, allerdings ist dann auch abends ab ca. 22h nichts mehr in seiner Box – aufgrund der Verfressenheit und seiner Figur (BCS 8) habe ich ihn auf Späne gestellt. Da das Pferd ein Dauerfresser sein soll, weiss ich nicht, wie ich das hinbekomme, ohne dass er total verfettet.

Was ist Ihr Vorschlag dazu? Oder soll ich mir darüber keine Gedanken machen? Ich habe im Forum den Beitrag zu Ihren Ponies gelesen, wahrscheinlich sollte ich ähnlich verfahren mit meinem Mobbel. Dennoch würde ich gerne Ihren Vorschlag hören.
Ich freue mich auf einFeedback, Brigitte

WINration TEAM, 23.05.2016

Hallo Brigitte,

Dein Schwergewicht zeigt das typische Verhalten von übergewichtigen Pferden die schon in Richtung EMS, also Insulinresistenz oder auch Diabetes Typ 2, zeigen. Die fressen ohne aufzuhören, die reinsten Staubsauger. Auch wenn das Pferd von Haus aus Dauerfresser ist und 20 Stunden Grundfutterzugang haben sollte, musst Du das in diesem Falle ändern. Das Fett, das ist es, was die Insulinresistenz auslöst, muss runter, sonst kommt es bei Deinem Doppel zu schweren Folgeschäden, wie Gefäßverkalkungen, Wundheilungsstörungen, Nervenschäden, Zeltsterben wegen Durchblutungsstörungen, usw.. DU musst also den Teufelskreis Fressen – Fett – noch mehr Fressen – noch mehr Fett durchbrechen. Das geht nur mit vermehrter Arbeit (Fettverbrennung) und/oder weniger Futter. Egal ob das Pferd nun Dauerfresser ist oder nicht. Statt Heu kannst Du während der Weidesaison auch Stroh vorlegen. Wenn er das nicht will hat er keinen Hunger. Das Stroh tauscht Du 1:1 mit Heu aus. Warum bekommt Dein Pferd eigentlich vor und nach der Weide von 6 Stunden Heu? Völlig unnötig, denn gleich nach dem Heu gibt es Weide und dann lasse das Pferd nach der Weide auch mal ein wenig hungern. Abends, möglichst spät, gibt es dann 4 kg Heu und 4 kg Stroh. Die Möhren und das Öl kannst Du während der Heidesaison sparen. Öl macht auch fett und selbst die Möhren enthalten Zucker und werden bei Deinem ganz schnell zu Fett.

Mitleid darfst Du nicht zeigen. Der hat sich seine Diät selber eingebrockt. Vielleicht hilft Dir das, wenn er Dich anbettelt. Da müsst Ihr beide jetzt durch!

Wenn Dein Moppel dann ein schicker Herr geworden ist, dann lässt Du mal vom Tierarzt eine Blutzucker und Insulin bestimmen. Sind beide hoch, hat Dein Pferd wahrscheinlich EMS dauerhaft erworben. Dann muss die Diät ganz konsequent durchgehalten werden. Zur Not auch auf einem Sandplatz anstelle einer Weide. Wenn Ihr Glück habt, dann reguliert sich der Wohlstandszucker wieder und die Diät kann ganz langsam auf Normalfutter umgestellt werden. Aber das hat noch Zeit! Wir reden über Monate! Und auch dann muss jede Gewichtszunahme konsequent unterbunden werden. Dauerfresser hin oder her.

Noch ein Hinweis zu Sägespänen: Es gibt nicht selten moppelige Staubsauger auf vier Hufen, die in ihrer Gier massenweise Sägespäne runtersaugen. Also raten wir Dir, ab und zu zu beobachten, ob Dein stolzer Spanier Späne frisst, denn die können auch Koliken auslösen.

Viele Grüße vom WINration TEAM

 

Neues Tabellenwerk für die Rationsberechnung

Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft machen veränderte Tabellenwerke in der Pferdefütterung notwendig
Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft machen veränderte Tabellenwerke in der Pferdefütterung notwendig

Die neuen Erkenntnisse in der Pferdefütterung führten zu neuen Bedarfszahlen und auch zu veränderten Bewertungen der Nährstoffe in den einzelnen Futtermitteln. Entsprechend dem Forschungsstand hat die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie GfE die neuen Bedarfsnormen veröffentlicht und somit einen neuen Standard festgelegt. Folglich werden für eine Rationsberechnung neue Tabellenwerke notwendig. Ob bereits die aktuellen Werte benutzt werden, könnt Ihr rasch daran erkennen, dass die Energie jetzt ME (Metabolische Energie oder Umsetzbare Energie) abgekürzt wird und die Eiweißwerte durch das präcecal verdauliche Rohprotein bewertet wird. Mit dem Band 8 der Edition Pferdewirtprüfung liegt ein derartiges, praxistaugliches Tabellenwerk endlich allen Pferdehaltern vor und kann bei der Rationsberechnung herangezogen werden. Somit seid Ihr immer auf dem aktuellen Stand. Verdauliche Energie (vE) und verdauliches Rohprotein (vRp) war gestern, Metabolische Energie (ME) und präcecal verdauliches Rohprotein ist heute.

Passend zum Tabellenbuch könnt Ihr Euch kostenfrei hier unter Downloads ein Formblatt zur Rationsberechnung herunterladen.

Das Tabellenwerk bekommt jeder im Buchhandel und z.B. bei amazon.

Dietbert Arnold: Pferdewirtprüfung [Bd.8] – Tabellen zur Pferdefütterung-

Broschiert: 48 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (8. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3739226729

EUR: 4,99

Futtertabellenbuch 2

Tipps zum Frühjahr: Weideflächenbedarf für Pferde

WeidebedarfDamit Pferde auf der Weide ausreichend gefüttert werden, ist der Weideflächenbedarf der Pferde zu beachten. Nicht nur, dass die Pferde satt werden, sondern auch auch, um die Weiden zu schonen. Ist die Weidefläche zu gering, werden die Pflanzen zu tief abgefressen und besonders hochwertige Gräser und Kräuter wachsen nicht mehr nach. Bei zu üppig zugeteilten Weideflächen ist ein Futterverlust durch Trittschäden zu erwarten.

Grundsätzlich gilt: kurze Fresszeiten und lange Ruhezeiten pro Weide.

Die Ruhezeit sollte 3  Wochen (Frühjahr) bis 6 Wochen betragen, die Weidephase ist mit 7 bis max. 14 Tagen anzusetzen. Daraus ergibt sich, dass Pferdehalter mindestens 4 verschiedene Koppeln im Jahreslauf einplanen sollten. Insgesamt müssen Pferdehalter mit einem Wendebedarf von 0,25 ha bis 0,5 ha rechnen, um die Pferde mit einer guten Futtergrundlage versorgen zu können und gleichzeitig eine nachhaltige Grünlandnutzung zu betreiben.

Von folgendem, durchschnittlichen Futterverbrauch auf einer Weide ist auszugehen:

  • Grashöhe 15 cm: Pony 60 – 70 m2 je Tier und Tag, Großpferd 100 m2 je Tier und Tag
  • Grashöhe 25 cm: Pony 30 – 40 m2 je Tier und Tag, Großpferd 60 m2 je Tier und Tag

Um den unvermeidlichen Futterberg im Frühjahr zu nutzen, sollten die Weiden wechselweise (nicht zu tief! min. 10 cm) zur Heu- bzw. Silagegewinnung gemäht werden.

Der optimale Weidebeginn für Pferde liegt bei einer Grashöhe von 15 cm. Ein Großpferd (600 kg LM) wird durchschnittlich dann 50 kg Gras (entspricht 10 kg Trockenmasse) pro Tag von dieser Weide fressen. Entsprechend ist bei der Rationsberechnung diese Menge Gras einzugeben.

Die neue Fütterung: Keine Panik

283_0Die „neue“ Fütterung ab 2015

  • Die Proteinbewertung ist von verdaulichem Rohprotein (vRp) auf dünndarm- verdauliches Rohprotein (wiss.: präcecal verdauliches Rohprotein (pcvRp oder dvRp))umgestellt worden. Also: vRp wird dvRp
  • Die Energiebewertung ist ebenfalls umgestellt worden von verdaulicher Energie (vE) zu umsetzbarer Energie (wiss.: Metabolische Energie)(ME). Also: vE wird ME

Dennoch bleiben die seit Jahren bekannten Faustzahlen nahezu gleich:

  • Eiweiß : Energie = 6:1 (Erhaltung)
  • Eiweiß : Energie = 8,5:1 (Laktation)
  • Eiweiß : Energie = 7:1 (Wachstum, Jährling)
  • Calcium : Phosphor = 2.1
  • Rauhfutter: 2 kg/100kg Lebendmasse am Tag
  • Trockenmasse: 2-3% der Lebendmasse am Tag
  • Energiebedarf ausgewachsenes Großpferd am Tag
    • Erhaltung 70 MJ
    • leichte Arbeit 80 MJ
    • mittlere Arbeit 100 MJ
    • schwere Arbeit 120 MJ
    • sehr schwere Arbeit 140 MJ

Eine kleine Auswahl an Futtermitteln zeigt, dass die Futterinhaltsstoffe im Prinzip ähnlich geblieben sind und es keinen Grund gibt, holter die polter die bisherige Rationsberechnung über den Haufen zu werfen. Ihr dürft also gerne, ohne schlechtes Gewissen, die alten Futterwerttabellen oder auch die klassischen Rationsberechnungsprogramme, wie WINration, weiter verwenden.

ausgewählte Futtermittel dvRp (g) ME (MJ)
Weide v.d. Ä. 28 1,6
Weide i. Ä. 27 1,7
Weide 2. A. 29 1,5
Heu v.d. Ä. 74 8,1
Heu i. Ä. 60 7,2
Heu 2. A. 49 5,1
Grassilage früh 116 2,4
Grassilage Sommer 35 2,1
Grassilage Sommer überständig 21 2,2
Stroh 4 3,8
Hafer 79 10,5
Gerste 87 11,9
Mais 79 12,8
Sojaextraktionsschrot 343 10,9
Trockenschnitzel 61 10,7
Pflanzenöl 0 38,4
Weizenkleie 99 8,3
Möhren 4 1,2

Plötzlich Giftpflanze: Ahorn

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Ahornsamen und Ahornblätter, teilweise von der Teerfleckenkrankheit befallen. Sowohl der Samen als auch die von der Teerfleckenkrankheit befallenen Blätter stehen im Verdacht, eine atypische Myopathie auszulösen, die oft letal endet.
Ahornsamen und Ahornblätter, teilweise von der Teerfleckenkrankheit befallen. Sowohl der Samen als auch die von der Teerfleckenkrankheit befallenen Blätter stehen im Verdacht, eine atypische Myopathie auszulösen, die oft letal endet.

Erst seit kurzer Zeit gilt der Ahorn als Giftpflanze für Pferde und wird mit einem + von drei Kreuzen gelistet.

Giftige Pflanzenbestandteile sind: Blätter und Samen. Die Blätter sind besonders risikoreich, wenn sie von einem Schlauchpilz befallen sind und die sog. Teerfleckenkrankheit sichtbar ist.

Vorsicht ist bei allen Ahornarten angeraten, weil die genetische Durchmischung weltweit wahrscheinlich ist. Das größte Risiko soll von amerikanischen Ahornsorten ausgehen.

Derzeit gehen Wissenschaftler davon aus, dass Pferde, die Ahornblätter und/oder Ahornsamen fressen, an der atypischen (Weide)- myopathie erkranken können. Wenn das geschieht, endet sie zu 70%  in ca. 72 Tagen letal.

Achtung: Herbst ist Vergiftungszeit!

Eibe 2
Hochgiftig: Eibe. Nur wenige Bissen reichen und ein Pferd stirbt.

Die Tierärzte in Deutschland schlagen Alarm: Immer mehr Pferde erleiden besonders im Herbst meist tödliche Vergiftungen. Manche Veterinäre sprechen sogar vom Herbst als regelrechte Vergiftungssaison.

Alleine in Schleswig- Holstein, so die sh:z, war in den letzten drei Wochen bei ca. 20 Tieren die Diagnose: lebensbedrohliche Vergiftung. Fast immer waren die Pferde nicht mehr zu retten, die Tierärzte blieben hilflos.

Warum gibt es gerade im Herbst eine regelrechte Vergiftungswelle?

Herbstzeit ist Heckenschnittzeit und nicht wenige Gartenbesitzer entsorgen ihren Heckenschnitt gleich auf die nächstgelegene Weide. Damit gelangen Pferde oft an sehr giftige Pflanzen, wie z.B. Eibe, Kirschlorbeer, Buchsbaum, Oleander oder Liguster. Oft reichen schon ein paar Bissen aus und die letale Dosis ist erreicht. Nach nur wenigen Stunden sind die betroffenen Pferde tot, vielfach können Tierärzte kaum helfen.

Die Beobachtung der Tierärzte bestätigt wieder einmal mehr, dass Pferde durchaus Giftpflanzen fressen und nicht instinktiv einen Bogen um giftiges Futter machen. Zur täglichen Weidekontrolle gehört nicht nur die Überprüfung des Zaunes, sondern auch Suche nach giftigem Heckenschnitt.

Ein Buch, das Vergiftungen vermeiden hilft
Giftpflanzen für Pferde“ ist eine gute Möglichkeit, sich über Giftpflanzen zu informieren:
Dietbert Arnold: „Giftpflanzen für Pferde“, broschiert, 152 Seiten, Verlag: Books on Demand; Auflage: 1, (2009), Sprache: Deutsch,  ISBN: 978-3839126240, Größe: 21 x 14,8 x 1 cm

Mehr Infos auch auf www.giftpflanzen-fuer-pferde.de

Junghengst füttern

Grey karola sagt:

Habe einen 3 Jährigen Hengst , der soll angeritten werden ist aber ein bischen spackig er bekam Aufzuchtfutter und seit dem 2 Jahr, Hafer ,ÖL ,Zuckerrüben eingeweicht und Mineral sowie Heu satt . Das Mineral sortier er aus und alles was in peletform ist .Die Pellet dürfen nicht größer wie Hafer sein und das ist kaum zu bekommen . wie kann ich ihn aufpeppen ? Er ist sonst aalglatt , kerngesund spielt aber den ganzen tag mit seinem Bruder ( rennen und raufen )

Bei Kälte nicht das Kraftfutter erhöhen! Raufutter satt!

Island
Pferde haben überhaupt keine Probleme mit kalten Temperaturen. Das Winterfell schützt vor Auskühlung und die bakterielle Verdauung des Raufutters heizt ein.

Es ist derzeit lausig kalt. Besonders im Norden pfeift ein eiskalter Nordwind. Die Windchill- Temperatur, also die gefühlte Temperatur, beträgt ca. -15°C.

Was Warmes braucht das Pferd und zusätzlich Kraftfutter? Keine Sorge, unsere Pferde sind an das eisige Wetter der Steppe angepasst und haben mit -15°C überhaupt kein Problem. Was viele Pferdehalter nicht glauben wollen, die Pferde benötigen nicht mehr Kraftfutter. Stattdessen hilft Raufutter satt! Das bleibt 24 – 48 Stunden in den Därmen und wird von den Darmbakterien verdaut. Dabei entsteht, wie auch beim Misthaufen, wenn Bakterien tätig werden, richtig viel Wärme. Die nutzt das Pferd und ist selbst bei diesen tiefen Temperaturen ausreichend geheizt, fühlt sich pudelwohl. Mit Kraftfutter gibt es keine Langzeitverdauung. Das bleibt nur zwei Stunden im Magen, wird chemisch verdaut und erzeugt keine Wärme!

Um noch mit einem Vorurteil aufzuräumen: Das Darmvolumen beim Großpferd beträgt bis zu 200 Liter. Es ist völlig unwahrscheinlich, dass etwas erwärmtes Futter, wie z.B. Mash, das Pferd wirklich aufwärmt. Die Mashfütterung ist übrigens ein Risiko, denn es ist oftmals eine plötzliche Futterumstellung. Und die ist durchaus nicht ungefährlich!

Das heiße Getränk für den Pferdehalter und Heu für das Pferd. So klappt das mit dem Winter.

Mein Pferd frisst die Wandfarbe

futterkalk
Futterkalk, auch Kohlensaurer Kalk, Kreide, Kalziumkarbonat oder CaCO3 genannt.

Julia sagt:

24. Februar 2013

Hallo, mein Pferd frisst wohl Wandfarbe. Sollte ich da Futterkalk dazufüttern und wenn wie viel? Reite sie ca. 1 1/2 Std. (mit Aufwärm- und Trockenphase) Dressur.
Bekommt 3xtgl. Müsli + ganzen Hafer und pro Mahlzeit eine Handvoll Möhren, 2xtgl. Heu und Stroh als Einstreu. 2xwöchentlich Mash. Außerdem hat sie einen Salzleckstein.

24. Februar 2013
WINration TEAM antwortet:
Hallo Julia, das Farbefressen kann mehrere Ursachen haben. Zunächst einmal kann es reine Langeweile des Pferdes sein und die nutzt es zum Knabbern. Davon würde ich ausgehen, wenn die Farbe keine Kalkfarbe ist. Leckt das Pferd an einer Kalkfarbe (= Kreide, Kohlensaurer Kalk, CaCO3, Calciumcarbonat) kann es möglich sein, dass dem Pferd Kalk, also Kalzium (Ca) fehlt.
Mal grundsätzlich: Entscheidend ist letztlich nicht die absolute Kalziummenge sondern das Verhältnis Ca:P, also Kalzium zu Phosphor. Es sollte 2:1 sein, weil der Knochen Kalzium und Phosphor ebenfalls im Verhältnis Ca:P = 2:1 enthält. Da so ein Knochen auch beim erwachsenen Pferd alle 6 – 8  Wochen seine Kalzium- und Phosphorteilchen komplett austauscht, wird ständig Ca:P im Verhältnis 2:1 zum Nachliefern benötigt, wenn die Knochenqualität nicht verschlechtert werden soll.
Du musst also in WINration die Futtermittel mengenmäßig genau eingeben und die Berechnungsmaske sagt Dir exakt, wieviel Kalzium fehlt und wieviel Futterkalk Du dafür füttern musst. Dann schreibst Du von Mash. Oft ist in dem Mash Weizenkleie drin. Weizenkleie ist ein absoluter Phosphorträger. Da Du Mash zwei Mal in der Woche fütterst, schaffst Du durch den hohen Phosphorgehalt in der Weizenkleie einen WeizenkleiesackKalziummangel. Also, weg mit Mash! Das ist sowieso quatsch, denn weder muss man ein Pferd im Winter aufwärmen noch hat Mash für ein gesundes Pferd Vorteile. Ganz im Gegenteil: Jede einzelne Mashfütterung ist eine Futterumstellung und das ist potentiell gefährlich. Jetzt sagtst Du, in diesem langen, kalten, windigen Winter brauchen Pferde was Warmes. Ja, das denken wir so. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist 200 l groß, da macht ein bis zwei Liter warmes Mash überhaupt nichts. Also mehr Kraftfutter im Winter zum Heizen? Ja, denken wir auch so, ist aber nicht. Die Pferde verdauen zwei Tage lang ihr Rauhfutter mit Bakterien. Und die produzieren dafür Wärme. Also: Im Winter Rauh- statt Kraftfutter füttern. Und frieren tun Pferde erst ab minus 30 Grad. Pferde sind Steppentiere, wir sind  eher Höhlenbewohner.
Falls Du mal einen (ungenauen) Kurztest machen möchtest, dann füttere am Tag 1 – 2 Esslöffel Futterkalk (= Kreide, CaCO3, Kohlensauerer Kalk) und beobachte einmal mehrere Tage, wie sich Dein Pferd verhält. Aber: Wenn Du es wirklich wissen willst, dann musst Du mit WINration operieren.